Sankt Hubertus als Patron der Reiter und Jäger, aber auch als Schutzpatron gegen die Tollwut verehrt, gilt als Weldergovens Schutzheiliger. Über diese Tradition wird wie folgt berichtet: „Außerdem zogen die Einwohner von Weldergoven am Hubertustag in einer Prozession zur Pfarrkirche, wo sie zu Ehren des Heiligen ein Hochamt hörten. Auf dem Weg führten sie eine große Statue des Bischofs Hubertus mit sich. Dabei dürfte es sich um die Figur aus der alten (Hennefer) Pfarrkirche gehandelt haben, die in dem neugotischen Bau keinen Platz mehr fand und 1909 feierlich in dem in der Mitte des Dorfes (Weldergoven) errichteten Heiligenhäuschen aufgestellt wurde. Das noch vorhandene Gipsbildwerk stammt wohl aus dem 19. Jahrhundert. Wie die Siedlung zu ihrem Patron gelangte, ist ebenfalls unklar. Nach dem Abgang von Brotweihe und Prozession hielten die Weldergovener Einwohner jedoch an der Tradition fest, am 3. November zu Ehren des heiligen Hubertus eine Messe lesen zu lassen. 1902, 1915, 1938 und sogar nach der Eingliederung in Pfarre Liebfrauen Hennef (Warth) wurde noch im Jahre 1942 nach altem Brauch in der ehemaligen Pfarrkirche eine Hubertusmesse für Weldergoven gefeiert“. Dies sind die ersten uns bekannt gewordenen religiösen Feierlichkeiten, die sich auf Weldergoven beziehen.
Sankt Hubertus Skulptur
Erst in neuerer Zeit ist von festlichen Veranstaltungen der katholischen Pfarrgemeinde Liebfrauen in Warth, der das Dorf seit 1942 angehört, zu berichten. Sowohl unter der Leitung von Pfarrer Heinz Büsching das Pfarrfest zu Fronleichnam am 17. Juni 1976 erstmals in Weldergoven begangen. Von Warth aus führte die Prozession unter Teilnahme der Schützenbrüderschaft und großer Beteiligung der Bevölkerung nach Weldergoven. Dort wurde am Sankt Hubertus-Häuschen der Segen gegeben, und weiter ging es durch den mit Fähnchen und Alltärchen geschmückten Ort zum Siegdamm an der Göttertsbitze. Hier war das restaurierte Prozessionskreuz von der nach ihm benannten Kreuzstraße für diese Gelegenheit aufgestellt worden, und vor ihm wurde nun die heilige Messe gelesen. Es war eine fröhliche, bunte Feier, begleitet vom Gesang des Kirchenchores und der Gläubigen. Von dort ging es nahtlos in das weltliche Fest auf der sonnigen Siegwiese über. Nach diesem bewährten Muster lief dann auch das nächste Pfarrfest in Weldergoven nach 5 Jahren am 18. Juni 1981 ab.
Zu Ehren des Weldergovener Dorfpatrons St. Hubertus wurde in Anknüpfung an die alte Tradition am 4. November 1989 eine heilige Messe gelesen, die sowohl den Bewohnern des Dorfes, als auch dem St. Hubertus-Schützen aus Warth, wie den Reiterinnen vom Allnerhof gewidmet. Von dort aus begleiteten Letztere hoch zu Roß die Schützen nach Weldergoven.
Keramikrelief, Sankt Hubertus mit seinen Attributen dargestellt, in der Dorfscheune, geschaffen von Felix Oudin in Bonnieux, Provence. 1992 dem Dorf gestiftet.
Dieser Veranstaltung war ein Aufsehen erregender Diebstahl der Heiligenskulptur voraus gegangen. Am 29. Juli 1989 morgens, wurde das Heiligenhäuschen ausgeraubt vorgefunden. Wenn gleich die Gipsfigur keinen bedeutenden materiellen Wert besitzt, war doch das Erschrecken ob des Verschwindens dieses liebgewordenen Heiligen groß, der in seiner abendlichen Kerzenbeleuchtung den Frieden des Dorfes symbolisiert. Glücklicherweise wurde der wohl etwas dümmliche Täter bald gefasst, und schon am 11. August konnte die Statue bei der Kriminalpolizei in Siegburg wieder abgeholt werden. Nach einer Restaurierung kam er in sein Gehäuse zurück. Über den ökumenischen Gottesdienst zur Einweihung der Dorfscheune 1991 wird dort berichtet. Das nächste Pfarrfest mit Fronleichnamsprozession und heiliger Messe am St. Hubertus-Kapellchen fand am 10. Juni 1993 in Weldergoven statt.